• Dresden, 2. Tag und Schloss Moritzburg

    Am Freitag, den 18.01.2013, war mein zweiter Tag in Sachsen. Da ich noch einiges in Dresden fotografieren wollte, beschloss ich natürlich, am zweiten Tag nochmals hinzufahren. Schon morgens nach dem Frühstück startete ich wieder mit der S-Bahn Richtung Dresden - allerdings mit kleiner Planänderung: ich wollte zuerst weiterfahren zum Schloss Moritzburg und auf dem Rückweg den zweiten Teil Dresden anschließen.

    Schloss Moritzburg - "3 Haselnüsse für Aschenbrödel"

    Wenn alljährlich zur Weihnachtszeit die beliebten Filmklassiker laufen, darf ein Film nicht fehlen: "3 Haselnüsse für Aschenbrödel", die deutsch-tschechische Filmproduktion mit einer abgewandelten Form des Grimm'schen Märchens "Aschenbrödel". Am meisten zu seiner Popularität trug vor allem die weltberühmte Filmmusik von Karel Svoboda bei.

    Die bekannteste Filmkulisse ist jedoch das Schloss Moritzburg. Hier fand der königliche Ball statt, zu dem Aschenbrödel wegen ihrer bösen Stiefmutter und wegen der beiden furchtbaren Stiefschwestern nicht hingehen durfte. Hier verlor sie dann auch ihren goldenen Schuh auf der Treppe.

    Das Schloss Moritzburg ist so charakteristisch durch seine vier Türme, die es umgeben. In der Winterzeit läuft gerade eine Ausstellung zur berühmtesten Aschenbrödel-Verfilmung der Welt, da musste ich natürlich hin.Ich wollte auch die Ausstellung sehen und nicht nur das Schloss von außen fotografieren, obwohl das alleine schon einen sehr reizvollen Anblick bietet:

    Dresden, 2. Tag und Schloss Moritzburg

     

    Dresden, 2. Tag und Schloss Moritzburg

     

    In der Ausstellung waren nachgestellte Filmszenen zu sehen. Die ganzen Kulissen waren authentisch, die "Darsteller" waren Wachsfiguren.

    Dresden, 2. Tag und Schloss Moritzburg     Dresden, 2. Tag und Schloss Moritzburg     Dresden, 2. Tag und Schloss Moritzburg

    Daneben gab es natürlich auch viele tolle Gewänder zu sehen, die im Film zum Einsatz kamen:

    Dresden, 2. Tag und Schloss Moritzburg     Dresden, 2. Tag und Schloss Moritzburg     Dresden, 2. Tag und Schloss Moritzburg

    Ich schloss den Schlossbesuch mit einer Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen im Café ab. Betraten wir Besucher das Schloss von vorne, also von der Seite, die man von der prachtvollen Auffahrt aus sieht, verließen wir es wiederum auf der Rückseite.  Beim Hinausgehen allerdings erwartete mich ein weiteres Highlight: die Brücke, auf der Aschenbrödel seinen goldenen Schuh verlor. Ich sah die Szene sofort vor meinem geistigen Auge.

    Dresden, 2. Tag und Schloss Moritzburg

    Allerdings ist man auf Schloss Moritzburg sehr pragmatisch, was die Aschenbrödel-Treppe anbelangt: die echte Filmtreppe ist nämlich gerade gesperrt wegen Bauarbeiten. Deshalb fallen in Sachsen wichtige Sehenswürdigkeiten jedoch keinesfalls aus. Man findet kurzerhand pragmatische Lösungen, wie nachfolgender Handy-Schnappschuss zeigt:

    Dresden, 2. Tag und Schloss Moritzburg

    Und so verabschiedete ich mich vom schönen Schloss Moritzburg und machte mich auf den Weg mit dem Bus zurück nach Dresden.

    Dresden - Yenidze: Essen unter der Kuppel

    Der Bus endete in Dresden-Neustadt. Von dort aus nahm ich wieder die S-Bahn Richtung Hauptbahnhof. Eine innere Stimme überredete mich dazu, nicht am Hauptbahnhof auszusteigen und den ganzen Weg wieder zu Fuß in die Altstadt zu laufen, sondern die S-Bahn bereits an der Station Dresden-Mitte zu verlassen.

    Auf meinem Besichtigungsproramm standen noch die Yenidze,das Blaue Wunder und das Waldschlösschen nebst berühmter gleichnamiger Brücke und schlussendlich vielleicht noch ein Spaziergang durch Blasewitz, das schicke Villenviertel. Ich stieg also aus mir unerklärlichen Gründen an Dresden-Mitte aus und versuchte, mich visuell zu orientieren. Ich sah, dass es Luftlinie quer rüber Richtung Altstadt ging und dass der Weg wohl kürzer als vom Hauptbahnhof aus sein musste. Ich dankte meiner Intuition, die mich mal wieder so gut geleitet hatte. Allerdings stand ich noch an der Eisenbahnbrücke und sah nicht, was mich gleich um die nächste Ecke erwarten würde.

    Ich bog also um die Ecke und sah sie in voller Pracht vor mir stehen: die Yenidze.

    Dresden, 2. Tag und Schloss Moritzburg

    Das war natürlich ein toller Zufall. Wirklich Zufall? Manchmal ist die Intuition eine erstaunliche Macht, die in uns wirkt, ohne dass wir erklären können, was da genau wirkt. Es funktioniert treffsicher, ohne dass wir dahinter kommen, was da abläuft in unserem Inneren. Zielsicher hatte mich meine Intuition zur richtigen Station geführt. Hier wollte ich ja tatsächlich hin. Vom Hauptbahnhof aus wäre ich über einen weiteren Fußweg zuerst in der historischen Altstadt mit Zwinger und Semperoper, ein Stück weiter an der Frauenkirche gelandet - aber noch nicht an der Yenidze. Ich wollte wieder in den Sightseeing-Bus steigen und mich dorthin bringen lassen. Das war mein Plan. Nun stand ich bereits genau dort, wo ich wirklich hin wollte, ohne vorher zu wissen, wo ich  sinnvollerweise hätte aussteigen müssen. Ich wurde ans Ziel geführt - durch meine Intuition.

    Das habe ich sehr oft. Meine Intuition leitet mich immer richtig. Ich kann sie aber nicht erzwingen. Wenn ich "intuitiv" irgendwo ankommen will, dann klappt es nicht. Dann ist es mein Verstand, der vorgeschaltet wird. Und der Verstand ist der Gegenspieler der Intuition. So hatte ich allerdings nicht bewusst darüber nachgedacht, warum ich an der Station Dresden-Mitte aussteigen will. Ich tat es einfach. An die Yenidze hatte ich in diesem Moment am wenigsten gedacht - und plötzlich stand ich vor ihr. Mich begeistert die Macht der Intuition immer wieder.

    Ich entdeckte, dass die Yenidze, die ja eine ehemalige Tabakfabrik war, unter ihrer Kuppel ein Restaurant besitzt. Wie praktisch. Ich wollte sowieso etwas essen. Warum dann nicht oben in der Kuppel mit tollem Blick über Dresden?

    Die Yenidze wurde im orientalischen Stil erbaut. Sie wirkt wie eine Moschee mit ihrer Kuppel und den Türmen. Was dabei wie Minarette aussieht, waren tatsächlich aber die Schornsteine der Fabrik. Ein sehr beeindruckendes Bauwerk, finde ich.

    Nach dem wirklich leckeren Mittagessen mit Traumrundblick beschloss ich, die Gelegenheit zu nutzen und an der Station Mitte direkt wieder mit der S-Bahn zurück nach Pirna zu fahren. Waldschlösschen und Blaues Wunder hatte ich gestern schon auf der Stadtrundfahrt gesehen. Jetzt noch einmal hinfahren, nur um dort Fotos zu machen, das war mir nicht so wichtig, ebenso wenig wie das Flanieren durch Blasewitz. Ich war ein wenig erschöpft und wollte einfach nicht von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit hetzen. Ein bisschen Erholungsfaktor solle ja auch noch dabei sein. Also fuhr ich zurück ins Hotel und legte mich etwas hin. Abends ging ich noch etwas essen und legte mich später hin in freudiger Erwartung, am nächsten Tag endlich zur lange ersehnten Bastei zu fahren.

     


  • Commentaires

    1
    Schneewittchen
    Dimanche 20 Janvier 2013 à 01:35

    Die Fotos sind fantastisch, besonders mit dem Schnee! Du hast Recht, genieß in Ruhe die schönsten Stellen und mach dir keinen Stress.

    2
    Samedi 8 Février 2014 à 15:07

    sehr hübsche Bilder - der Schnee ist eigentlich phantastischer Kitsch- und Prunkdämpfer, mit der weißen Polsterung sieht alles viel besser aus!

    Suivre le flux RSS des commentaires


    Ajouter un commentaire

    Nom / Pseudo :

    E-mail (facultatif) :

    Site Web (facultatif) :

    Commentaire :